07:00 : Wecker klingelt
07:10 : Kaffee aufgesetzt (gleich alles, was die Maschine hergibt - der Anzahl von Handwerkern heute kann man ja nie wissen ...)
Stand der Dinge um 07:12
07:33 : Es klingelt – Der erste Handwerker. Ein Mann mit ziemlich müdem Gesicht blickt mich an und sagt : „Firma X Der Elektriker“ „Ach Sie kommen wegen der Gegensprechanlage“ frage ich mal einfach so nach. „Nö – äh keine Ahnung – ich soll hier was heile mache“... „Heile Heile Segen“ denke ich mir mal nur so und erzähle ihm, dass die Gegensprechanlage defekt sei. Ein kritischer Blick in die Luft und dann der Kommentar „Gut, dann schau ich mir mal das Klingelbrett aussen an. Melde mich dann später noch mal...“ Er geht.
07:46 : Es klingelt schon wieder. Nachfragen, wer da ist kann ich ja nicht, denn meine Gegensprechanlage funktioniert noch immer nicht... Der Klempner steht vor der Tür. Der Herr sieht schon wesentlich motivierter aus und steuert direkt ins Badezimmer. „Ach der Toilettenspülkasten...“ „tja... wie soll ich sagen... wenn man die Toilette eben ganz fachgerecht benutzt... dann spült sie das halt manchmal nicht wirklich weg... und lecken tut sie auch...“ schildere ich kurz und prägnant meine Situation. „Och... da schau’n wir mal“ bekomme ich als Antwort.
07:58 : Es klingelt. „Guten Tag – Firma Y – ich soll hier ´ne Wand renovieren“. Nun sind also zwei Handwerker in meiner kleinen 50qm Wohnung und doktern um 08:00 Uhr morgens so vor sich hin. Alleine diese Situation verwirrt irgendwie schon. Egal. Beiden Handwerkern einen Kaffee angeboten, selbst natürlich auch einen genommen.
08:10 : „Der Spülkasten war leicht verstopft und außerdem war hier unten ein komisches Plastikteil eingebaut, was so eigentlich keinen Sinn macht. Hab´s einfach weggebrochen ... mal schauen, wie´s jetzt läuft.“ „Darf man hier rauchen“ kurze Zwischenfrage aus dem Wohnzimmer. „Äh ja dürfen Sie ... und jetzt spült das so richtig ?“ „Jo. Ich hab hier auch noch die Dichtung erneuert und den Rohrwinkel steiler gestellt. Müßte eigentlich besser laufen. Einfach beobachten und mich sonst direkt noch mal anrufen.“ Er gibt mir seine Visitenkarte und verschwindet.
Meine neue unspektakuläre Dichtung
08:46 : Der Herr der Schimmelwand ist 46 Jahre alt, heißt J. mit Vornamen, hatte ein 12-fach gesplittertes Sprunggelenk rechts. Ist geschieden, hat ein eheliches und ein uneheliches Kind, wovon das uneheliche gerade eine Ausbildung zum Maurer macht und eigentlich auch die Fortbildung zum Gebäudesanierer machen sollte... wär schon sinnvoll, oder ?
Gut ... dass Handwerker gerne mal ein Pläuschchen halten ist ja bekannt, aber nach dem Gespräch könnte ich die Leicht-horizontal Sperre mit 80bar Druckverhärtung von innen mit Kunstharz und Quarzsandgemisch eingentlich auch selber machen.
09:02 : Habe mich dazu entschlossen, die besagte Sperre doch nicht selbst einzubauen und klebe mich dem Herrn der Firma Y, äh mit J., mein Wohnzimmer ab. Folie über die Sofas und Stereoanlagen.
Mittlerweile ist der Kaffee übrigens schon leer. Macht nix hab ja noch welchen.
Wenn J. erst mal abgeklebt hat ...
09:15 : Es klingelt schon wieder. Der Elektriker steht vor der Tür und will nun das Problem gefunden haben. „Sprechen Sie mal rein“ bekomme ich befohlen. Immerhin – ich höre ihn schon. „Sprechen Sie doch schon ?“ „JA“ brülle ich durch´s Treppenhaus. So richtige funktioniert die Anlage wohl noch nicht. „Ich bau mal eben ´n neues Sprechgeräte bei Ihnen ein, wahrscheinlich ist das Mikrofon im Ar...“
Nun gut ... immer machen lassen, denk ich (das Mikrofon funktionierte einwandfrei, was man am Geräusch im Lautsprecher klar hörte) aber wie gesagt ... einfach mal machen lassen.
09:19 : Er gibt auf. „Ist wohl ´ne größere Sache ... mal schauen, ob ich das diese Woche noch hinbekomme...“ Er geht.
09:46 : J. holt die große Hilti. Jetzt wird´s spannend !!!
to be continued...