Mittwoch, 15. September 2004
POLEN 2004

Freitag, 11.09.2004 – 07:00 Uhr
Mein Telefon klingelt. Es ist Matthias, unser Schlagzeuger. „Moin. Aufstehen ! Du hörst doch bestimmt Deinen Wecker nicht und hast schließlich den Busschlüssel.“ „Danke, aber ich war schon lange wach.“
Gut, dass das natürlich gelogen war, wusste er noch besser als ich selbst. Dann also das ganz normale Morgen-Prozedere und um halb neun im Bus Richtung Berliner Tor, unserem Treffpunkt mit den anderen Musikern und Technikern.
Alle waren pünktlich!

Freitag, 10.09.2004 – 10:00 Uhr
Alles verstaut, alle da, und die gute Laune spürbar. Auf geht’s auf die A24 Richtung Berlin.



Freitag, 10.09.2004 – 17:00 Uhr
Nach diversen Raucher-, Pinkel-, Diskussions-, und anderen Pausen kommen wir in dem kleinen Dörfchen Singwitz bei Dresden an. Sofort fährt einer wieder los, um den Lichttechniker und den Sänger an diversen Bahnhöfen um die Ecke einzusammeln, da die im Bus nicht mitfahren konnten.



Freitag, 10.09.2004 – 21:00 Uhr
Konzertbeginn. Es war schön, mal wieder auf der Bühne zu stehen. Das Publikum war begeistert, leider war der Club nicht voll. Egal, die Stimmung war super.
Nach einer Zugabe und mehr als zwei Stunden war es dann vorbei und nach dem Einladen in den Bus ging es unter Führung in die Jugendherberge von Singwitz, die im absoluten Niemandsland liegt. Nicht gegen die DDR, aber es war einfach so dermaßen verlassen, alt und heruntergekommen, dass es schon wieder seinen ganz eigenen Charme entwickelte…
Habe aber super geschlafen.



Samstag, 11.09.2004 – 07:30 Uhr
Früh aufgestanden, da wir ja um 15:00 Uhr in Warschau sein wollen. Es sind nur knapp mehr als 500 km aber ich habe mal 8 Stunden eingeplant. Was sich im Nachhinein als sehr großer Fehler herausstellen sollte.



Samstag, 11.09.2004 – 21:00 Uhr
Wir sind in Warschau. Ich sag nur polnische Straßen.
Ab jetzt Rock’n’Roll. Soundcheck ist doch was für Arme. Das kann jeder. Also erstmal ins Hotel und ein wenig frisch machen. Dann das erste polnische Bier und auf geht’s zur Veranstaltungshalle. Piotr meinte schließlich am Telefon (man lese das jetzt mit der Betinung eines sehr betrunkenen Polen mit sehr starkem Akzent vor) : „No Problem, we wait for you. Not you hurry much. No hurry. Come to here fast…“



Samstag, 11.09.2004 – 00:30 Uhr
SYLVAN steht auf der Bühne. Etwas anstrengend die Reise, aber nett. Es ist schon beeindrucken, Fans in Warschau zu sehen, die lautstark deine Songs mitsingen. Sehr nett.



Sonntag, 12.09.2004 – 03:00 Uhr
After Show Party. Es gab komischerweise nur SYLVAN-Musik und alle gingen da tierisch drauf ab. Grenzte schon fast daran, dass es mir peinlich wurde. Aber die Polen hatten super-Laune und spendierten einen Cherry-Vodka nach dem anderen …



Sonntag, 12.09.2004 – 09:30 Uhr
Es gibt kein Frühstück mehr. Egal. Ab zu McDonalds. Dann ging’s direkt wieder auf die Autobahn in Richtung Pozñan. Sind ja nur knappe 300 Kilometer. Im Bus ertönt wieder der DVD Player. Es gibt „X-Man 2“.

Sonntag, 12.09.2004 – 17:00 Uhr
Ankunft in Pozñan. Zwei Stunden zu spät. Sachen ausgeladen, Soundcheck. Nach 30 Minuten ist alles erledigt. Rekordverdächtig !!! Dann schnell einen Mega-Döner-Burger gegessen und ab in den Bus. Ich wollte noch vor dem Konzert ein, zwei Stunden pennen, da wir ja noch viel vor hatten…

Montag, 13.09.2004 – 00:30 Uhr
Das Konzert ist vorbei. Alle Instrumente, Verstärker und sonstiger Kram sind verstaut und es geht ab auf die Autoba… ach nee auch die Landstraßen in Richtung Hamburg. Es gibt „Event Horizon“. Sehe ich aber nicht, weil ich fahre.
An der Grenze dann der Schock. Rechts erscheinen die ersten LKWs, die an der Grenze warten. Sie stehen dort für sage und schreibe 8 KM. Glücklicherweise können wir dran vorbei fahren und haben durch die Grenze unseres neuen EU Nachbar-Landes nur eine Stunde verloren. Alle Pässe waren OK und ab in Richtung Berlin.

Um 09:45 Uhr gebe ich den Bus ab, werde von einem Kumpel nach Hause gebracht und falle ins Bett.

Tolle Tour ! Hat Spaß gemacht, Jungs …

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